Der heutige Artikel stellt eine Premiere dar, da ich erstmals einen fremden Beitrag veröffentliche. Autor ist Ben Paul, der den bekannten Blog ANTI-UNI – für die Macher von morgen betreibt. Der Artikel hat mir so gut gefallen, dass ich um Erlaubnis für die Übernahme in meinen Blog gebeten habe. Und Ben hat zugestimmt.
Vielen Dank an Ben für seinen inspirierenden Text. Das Beitragsbild stammt ebenfalls von Bens Blog.
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Träumen wir nicht alle irgendwie insgeheim davon von unserer “Leidenschaft” leben zu können?
Wenn du davon träumst – lies weiter.
Vor kurzem habe ich einen Workshop auf der DNX – digitale Nomadenkonferenz gegeben. Zum Thema “Finde deine Leidenschaft”.
Erst wollte ich den Workshop gar nicht machen. Und schon gar nicht bei dem Titel.
Leidenschaft “finden”?
Bullshit ist das. Großer, dicker, Bullshit. (Entschuldigung.)
NIEMAND HAT JEMALS SEINE LEIDENSCHAFT GEFUNDEN!
(So sieht es also aus, wenn ich beim Schreiben lauter werde.)
Jedenfalls: Niemand wacht einfach morgens auf und hat seine Leidenschaft gefunden. Niemand schaut tagelang in die Luft und entdeckt auf einmal seine Leidenschaft. Niemand entdeckt seine Leidenschaft plötzlich auf Reisen.
Leidenschaft findest du nicht – du erschaffst sie, sagt man so schön.
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Doch was kann ich tun, um meiner Leidenschaft auf die Spur zu kommen?
Ich glaube (und die Wissenschaft mittlerweile auch so weit ich weiß), dass Neugierde die Wurzel aller Leidenschaft ist.
Leidenschaft kannst du dir vorstellen wie einen großen ausgewachsenen Mammutbaum. (…und die Dinger brauchen Jahre um groß zu werden.)
Leidenschaft ist also nichts, was in einem Moment der Einsicht oder Erleuchtung entsteht.
Leidenschaft ist ein Prozess.
Wenn Leidenschaft also wie ein Mammutbaum ist – was ist dann der Samen für den Mammutbaum?
Wie schon erwähnt: Neugierde.
Neugierde steht am Beginn jeder Leidenschaft.
Und Neugierde hat jeder. JEDER.
Neugierde ist so ziemlich einer der menschlichsten Motivatoren, die es gibt. Wir wollen verstehen, wie Dinge auf diesem (leider schon etwas abgefuckten) Planeten laufen. Wir ALLE streben irgendwo nach Erkenntnis.
Neugierde haben wir also alle. Und das quasi unbegrenzt.
(Außer du bist gerade mit der Schule fertig und man hat dich mit Schul-“Stoff” vollgepumpt. Dann ist verständlicherweise erst mal nicht an Neugierde zu denken. Aber hey, lass mich dir sagen, dass man Neugierde durchaus wiederentdecken kann.)
Also: Wir starten mit der Neugierde.
Für welche Themen/Bereiche hast du eine Neugierde, die schon fast weh tut?
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Eigentlich wissen wir ziemlich gut, was wir wollen.
In meinem Workshop war es spannend zu sehen, wie eigentlich jeder der ca. 30 Teilnehmer schon eine ziemlich gute Vorstellung davon hatte, was seine Leidenschaften (!) sind.
Viele hatten sogar so viele Interessen, dass es ihnen schwer fiel sie alle unter einen Hut zu bekommen.
Mir zeigt das: Eigentlich wissen wir ziemlich gut, was wir wollen.
Jedenfalls spätestens dann, wenn wir die ganze Konditionierungs-Kacke von wegen “Du musst studieren, um einen sicheren Job zu bekommen” und weiteres Blabla hinter uns gelassen haben.
Dann kommt langsam das zum Vorschein, was wir mit unserer kostbaren Lebenszeit auf diesem Planeten anfangen wollen.
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Die Herausforderung: “Und wie kann ich jetzt von meiner Leidenschaft leben?”
Wir leben mittlerweile in einer sehr spezialisierten Gesellschaft.
Um Werkzeug zu kaufen gehst du nicht in den Supermarkt, sondern in den Baumarkt.
Wenn du Rückenschmerzen hast gehst du nicht zum Hausarzt, sondern zum Rückenspezialisten.
Usw.
Um von deiner Leidenschaft leben zu können, gibt es daher (aus meiner Beobachtung) zwei Wege:
1. Möglicher Weg: Du wirst erst mal richtig gut in EINER Sache
2. Möglicher Weg: Du baust dir ein Following auf (z.B. durch einen Blog), die dich unterstützen – sei es durch Spenden oder dadurch, dass sie deine Produkte/Angebote kaufen.
Zu 1): Du wirst gut in EINER Sache
In unserer Gesellschaft wirst du in der Regel dann bezahlt, wenn du anderen mit deinen Fähigkeiten wirklich weiterhelfen kannst. (Kim Kardashian’s Hintern gilt hier nicht als Beispiel). Die Voraussetzung dafür: Du musst erst mal gut sein in EINER Sache.
In seinem Buch “So Good They Can’t Ignore You” zeigt Cal Newport auf, wie wir Leidenschaft nicht “finden”, sondern sie “erschaffen” indem wir gut in einer Sache werden.
Wenn du also das Gefühl hast, dass du deine Leidenschaft noch nicht gefunden hast:
Konzentriere dich weniger auf die Suche an sich – und mehr darauf Fähigkeiten aufzubauen.
Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich nicht jedem raten würde zu Uni zu gehen. Ich kenne viel zu viele Fälle von Bachelor- oder Master-Absolventen, die zwar einen guten Abschluss (auf Papier) haben – aber nicht wirklich konkrete Fähigkeiten, die sie in Unternehmen einbringen können.
Bevor du also planlos studierst würde ich sagen: Mach lieber was, wo du praktische Skills sammelst. Ein Praktikum in einem Startup zum Beispiel.
Zu 2): Du baust dir ein Following auf
Die Alternative ist dir ein Following aufzubauen, das dich unterstützt. Das kannst du zum Beispiel durch einen Blog tun. Bekannte Beispiele sind für mich z.B. Amanda Palmer, die Musik macht und schreibt. Oder Tim Ferriss, der verrücktes Zeug macht und schreibt.
Prinzipiell brauchst du auch keine Millionen von Fans. 1.000 reichen laut Kevin Kelly aus.
Natürlich kannst du auch 1) und 2) verbinden. ?
Was mich interessiert: Was hält dich also noch davon ab von deiner Leidenschaft zu leben?
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Wenn Ihr Bens Artikel direkt auf seinem Blog kommentieren wollt – hier ist der Link zum Artikel:
Die Kunst, von Deiner Leidenschaft zu leben – auf ANTI-UNI.com
Mehr von Ben Paul gibt es in dem Podcast-Interview auf MarkusCerenak.com zu hören:
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Natürlich freue ich mich auch über Eure Kommentare hier auf meinem Blog, oder über Likes, Shares, …. 🙂
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