Deutsche Sprache – schwere Sprache :-(

Hallo Leute, ich muß echt mal was loswerden, was mir zunehmend sauer aufstößt!

Wir bewegen uns hier ja alle im Marketing. Und im Marketing, egal ob off- oder online, spielt die Sprache eine wichtige Rolle. Das ist sicher unbestritten. Ich meine jetzt aber nicht die -zig Kurse und EBooks über „magische Worte“ und „psychologische Trigger“, die den potentiellen Kunden mit absoluter Sicherheit zum Kaufen bewegen (sollen). Was ich meine, ist die ganz normale und regelkonforme Verwendung unserer deutschen Muttersprache.

Es fällt mir immer öfter auf, dass Verkaufstexte, EBooks und Coaching-Kurse nur so von Fehlern strotzen. Kommata werden falsch oder gar nicht gesetzt, Groß- und Kleinschreibung wird nicht beachtet bzw. seeehr „kreativ“ verwendet, die Grammatik stimmt hinten und vorne nicht und manche Sätze kann man gar nicht verstehen.

Ein extremes und häufig auftretendes Beispiel ist die falsche Bildung der Befehlsform von Verben, auch Imperativ genannt. Für diejenigen, die jetzt auf dem Schlauch stehen – mit der Befehlsform eines Verbs (oder auch Tätigkeitswortes) wird eine Bitte, Aufforderung oder eben ein Befehl zum Ausdruck gebracht. Die richtige Bildung der Befehlsform scheint aber in Vergessenheit geraten zu sein. Man liest leider auch bei rennomierten Marketern ganz grauslige Sachen in dieser Beziehung. Z.B.:

lese Dir das genau durch …

gebe Dir selber die Chance …

helfe Dir selber …

spreche mir nach …

Falls jetzt wieder wer nicht weiß, was ich will – so wäre es richtig:

LIES Dir das genau durch …

GIB Dir selber eine Chance …

HILF Dir selber …

SPRICH mir nach …

In mir sträubt sich wirklich alles, wenn ich solche gravierenden Fehler lesen muss. Und es wirft meines Erachtens kein gutes Licht auf den angeblichen Expertenstatus des jeweiligen Verfassers, wenn er die grundlegensten Regeln der (Mutter-)Sprache nicht beherrscht und wenn er seine Texte nicht wenigstens einmal durch eine zweite Person Korrektur lesen läßt. Das ist nicht nur schlechter Stil, sondern zeugt auch nicht von Achtung gegenüber den (potentiellen) Kunden. Klar können beim Schreiben und Korrekturesen immer auch mal Fehler übersehen werden. Aber nicht in dieser Häufung, wie das neuerdings zu beobachten ist.

Für mich hat das auch nichts mit überzogener Perfektion zu tun. Es wird ja derzeit häufig die Meinung geäußert, man solle bei seinen Info-Produkten nicht nach höchster Perfektion streben, sondern diese lieber nicht so perfekt, dafür aber relativ schnell auf den Markt bringen. Da ist natürlich etwas dran. Wenn ich ewig und drei Tage immer wieder an meinem Werk rumfeile, bringe ich es wahrscheinlich nie heraus. Aber einen gewissen Qualitätsanspruch sollte man trotzdem haben. Und dazu gehört für mich auch, dass Rechtschreibung und Grammatik im wesentlichen stimmen.

Kann auch sein, dass das Outsourcing bei diesem Phänomen eine Rolle spielt. Das ist ja auch so ein Schlagwort, das in letzter Zeit an Bedeutung gewinnt. Sicher ist es sinnvoll, wenn man sich Arbeiten, für die man keine Zeit, Lust oder ausreichende Fähigkeiten hat, durch andere gegen Bezahlung erledigen läßt. Nur sollte man auch dann auf Qualität achten und dafür ggf. ein paar Euro mehr ausgeben. Wenn ich für einen Online-Kurs mehrere hundert Euro hinblättere und dann springen mir überall offensichtliche Fehler in der Verwendung der Sprache ins Auge, dann nützt auch der beste Inhalt nichts. Dann bin ich sauer, gebe den Kurs zurück und werde bei diesem Anbieter nie wieder kaufen!

Also Leute, checkt Eure Texte, oder laßt das durch Fachleute erledigen. Es dient nur Eurer eigenen Reputation. Das ist jedenfalls meine Meinung. Was sagt Ihr dazu?

 

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