Ich muss gestehen, als ich neulich über diesen Begriff gestolpert bin, wusste ich damit nichts anzufangen. Auch das sonst so ergiebige Online-Wörterbuch Leo.Dict hatte nichts Erhellendes zu vermelden. Also habe ich etwas weiter recherchiert und festgestellt, dass der Begriff gar nicht so neu ist. Der schwirrt schon seit ungefähr 3 Jahren durch die Online-Marketing-Szene.
Semantische Begriffsherleitung
Na okay, aber was bedeutet das nun? Im deutschen Sprachraum gibt es die Begriffe Kurator und Kuratorium, vor allem im Zusammenhang mit Museen und Kunstsammlungen. Der Kurator ist zuständig für die Sammlungen und das Kuratorium ist so eine Art Verwaltungsgremium. Hat also alles irgendwie mit Sammeln und Verwalten zu tun. Wie hilft uns das im Online-Marketing?
Content is King!
Ebenfalls seit einiger Zeit wird immer wieder die Wichtigkeit von CONTENT betont. CONTENT is KING, heißt es. Google hat im Lauf der Zeit immer wieder die Algorhitmen für die Ranking-Reihenfolge der Suchergebnisse verändert. Mittlerweile ist die Suchmaschine in der Lage einzuschätzen, ob eine Internetseite zu einem gegebenen Suchbegriff für den Besucher von Nutzen ist und ihm einen (Mehr-)Wert bietet. Das heisst, der Inhalt der Seite ist wichtig.
Immer wieder neuer nützlicher Content?
Aber einmal erstellter Inhalt ist noch nicht das Non-Plus-Ultra. Wenn interessierte Besucher nicht immer wieder neuen nützlichen Inhalt auf der Seite finden, werden sie sie schnell wieder verlassen und schliesslich ganz ausbleiben. Google merkt das und wird die Seite mit der Zeit immer tiefer ranken. Was dazu führt, dass noch weniger Besucher die Seite finden.
Wenn Du nicht gerade ein Redaktionsteam für Deine Seite hast, ist es schwierig, immer neue Inhalte zu erschaffen. Ganz zu schweigen davon, dass Du ständig neue Ideen für nützliche, wertvolle Inhalte entwickeln musst. Aber es gibt ja mit Sicherheit auch noch andere Internet-Seiten zum gleichen Thema. Nur ist es so, dass man aus Urheberrechtsgründen deren Inhalte nicht so einfach übernehmen darf. Und Zitate von Inhalten sind immer nur im kleinen Umfang möglich.
Nutzung fremder Inhalte
Natürlich kann man auf seiner Seite einen Artikel auf einer anderen Seite sozusagen anteasern und dann mit einem Link auf die andere Seite verweisen. Nur, wenn Dein Seitenbesucher dem Link folgt, ist er weg von Deiner Seite. Das ist ja kontraproduktiv. Google merkt und bewertet, dass der Besucher Deine Seite verlässt. Das ist nicht gut für Dein Ranking. Und wenn der Besucher weg ist, kannst Du ihm auch kein Angebot mehr unterbreiten. Also sollte man dieses Mittel möglichst sparsam einsetzen.
Und da sind wir wieder bei Content Curation. Es bedeutet, kurz gesagt, das Sammeln, Aufbereiten und Darbieten von fremden Inhalten für die eigenen Seitenbesucher. Das hat, wie oben gezeigt, so seine Tücken und ist dazu auch noch zeitaufwändig. Außerdem hat man immer das Problem, dass der eigene Besucher von der eigenen Seite abspringt, um zu dem fremden Originalinhalt zu springen.
Fremde Inhalte auf der eigenen Seite?
Was wäre nun aber, wenn man die Besucher von der fremden Seite wieder zurückholen oder ihnen wenigstens doch noch ein Angebot unterbreiten könnte? Das hätte mehrere Vorteile. Man bietet nützlichen Inhalt, den man nicht selber erstellen muß. Der Besucher geht trotzdem nicht verloren und man nutzt die Reputation der fremden Seite/die Relevanz des fremden Inhalts für den Aufbau der eigenen Marke.
Rein technisch wäre es ja möglich, Inhalt einer fremden Seite über einen Frame oder Container in die eigene Seite einzubinden. Man könnte auch einfach nur Copy & Paste machen. Aber natürlich ist weder aus urheberrechtlichen nch aus ethischen Gründen zulässig. Auf Dauer schießt man sich damit selber ins Knie. Und die Angelegenheit kann sogar recht teuer werden. Man kann auch Kooperationen eingehen oder den Ersteller fragen, ob man seinen Inhalt übernehmen darf. Macht jedoch etliche Mühe. Und wenn man noch recht unbekannt ist, ist der Ersteller nicht unbedingt erpicht darauf, die Erlaubnis zu erteilen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. 🙂
Content Curation – wie geht´s denn nun?
Natürlich gibt es inzwischen eine Reihe von Portalen und Dienstleistern, die auf verschiedene Art und Weise bei Content Curation behilflich sind. Kostet aber Geld und ist aus meiner Sicht eher für größere Unternehmen oder deren Agenturen geeignet. Für uns kleinere Blogger und Online-Marketer ist das eher nichts. Zumal wenn man, wie sicher die meisten von uns, das Ganze „nur“ nebenbei betreibt. Trotzdem gibt es auch für uns Möglichkeiten!
Im Prinzip funktioniert es folgendermaßen:
- Du suchst Dir zu Deinem Thema einen passenden Beitrag auf einer renommierten Internet-Seite
- mithilfe einer speziellen technischen Lösung erstellst Du einen Link zu diesem Beitrag
- den Link bindest Du auf Deiner Seite oder in einem Newsletter ein oder verteilst ihn über die sozialen Netzwerke
- User gelangen über den Link und damit durch Deine Empfehlung auf den Beitrag (und wäre damit für Dich verloren)
- will der User die fremde Seite verlassen, wird ihm ein Pop-Up angezeigt, dass Du nahezu beliebig konfigurieren kannst
- mit dem Pop-Up kannst Du z.B. ein Freebie anbieten, ein Opt-In Feld für Deinen Newsletter darstellen oder auch einen Link zur eigenen Seite angeben
Diese Vorgehensweise ist ethisch völlig korrekt. Denn Du „stiehlst“ den Inhalt der fremden Seite nicht. Du hast ihn aber empfohlen (stärkt Deine Reputation). Und Du machst noch einmal ein Angebot, was der User aber nicht annehmen muß. Denn das Pop-Up kann er natürlich wegklicken. Aber Du hast Dich noch einmal in Erinnerung gebracht. Und wenn Dein Angebot hinreichend interessant für den User ist, wird er es auch nutzen.
Die technische Lösung
Aus technischer Sicht sind mir aktuell zwei Möglichkeiten bekannt, mit denen sich das realisieren läßt. Die eine ist schon etwas älter und basiert auf einer zentralen Online-Lösung. Die andere Möglichkeit ist brandneu und wird mit einem WordPress-PlugIn realisiert.
Die Online-Lösung heißt TRUSTWIZZ. Um sich mit den Möglichkeiten und der Bedienung dieses Tools vertraut zu machen, bietet sich der Besuch eines der kostenlosen Webinare an. Hier geht es mit einem Klick auf die Reservierungsseite für das Webinar.
Das WordPress-Plugin trägt die Bezeichnung SOCITRAFFIC und ist ganz frisch auf dem Markt. Natürlich gibt es auch dazu ein Webinar, das übrigens auf der auch recht neuen Plattform WEBINARIX abgehalten wird. Den Link zur Anmeldung findest Du hier.
Welche Lösung ist besser?
Rein gefühlsmäßig neige ich dem WP-PlugIn zu. Es ist die neuere Variante und da es in der eigenen WP-Umgebung läuft, hat man es mehr unter Kontrolle, als wenn man auf eine fremde Online-Plattform angewiesen ist. Das gilt allerdings nur, wenn das PlugIn durch den Entwickler auch regelmäßig an die neuen WP-Releases angepaßt wird. Dafür hat das TRUSTWIZZ-Team aber die größeren Erfahrungen. Außerdem gibt es bei TRUSTWIZZ regelmäßig Info-Newsletter und auch eine Facebook-Gruppe zum Austausch der Nutzer untereinander. Es ist also ein wenig Geschmackssache, welche Lösung man letztendlich für sich wählt.
Ich hoffe, dieser Ausflug in das Gebiet Content-Curation war interessant für Euch. Schreibt mir gern, wenn Ihr noch Fragen dazu habt und wie Euch der Artikel gefällt. Dazu könnt Ihr die Komentarfunktion hier nutzen oder auch auf meiner Facebook-Seite. Liken und Teilen wäre auch sehr nett. 🙂