Produktlaunch – Top oder Flop?

Eigentlich ist das nicht wirklich eine Frage. Wenn einer unserer Kollegen ein neues Info-Produkt herausbringt, dann passiert das seit Jahren in Form eines Launches. Auch auf den Affilidays Mitte April in Köln waren Produktlaunches ein Thema. Jack Bosch, der bekannt ist für seine umfangreichen und millionenschweren Launches, berichtete darüber, dass auch ein kleiner Launch ohne große Vorbereitung sehr erfolgreich sein kann. Und Mara Stix gründet ihren phänomenalen Erfolg auf einer Kombination von Webinaren und regelmäßigen Launches. 

Wer nicht dabei sein konnte, hat mit der DVD von den Affilidays die Möglichkeit, sich ausnahmslos alle Vorträge im Nachhinein anzuschauen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich.

Zurück zu den Launches – 4 Elemente

Aber zurück zu den Launches. Ein Launch dient dazu, ein Produkt möglichst schnell und massiv in den Markt zu bringen. Dazu hat sich im hiesigen Online-Marketing ein Ablauf etabliert, der sehr häufig genutzt wird. Vor dem eigentlichen Verkaufsstart werden einige Videos lanciert, die auf das neue Produkt neugierig machen sollen. Der Produktgeber stellt sich und sein Produkt im Überblick vor. Er arbeitet Probleme heraus, die die potentiellen Kunden haben und die mithilfe seines Produktes gelöst werden können. Damit weckt er bei den potentiellen Kunden den Wunsch, das Produkt zu kaufen.

Mittlerweile wird diese Videosequenz häufig durch Webinare ergänzt. Im Webinar werden die Inhalte der Videos vertieft. Im Anschluß an die eigentliche Präsentation folgt häufig noch eine Fragerunde. Die Teilnehmer stellen über den Webinar-Chat ihre Fragen und der Moderator antwortet live. Das Webinar hat eine erhebliche Bedeutung für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Produktgeber und Kunden und hat damit direkt Einfluss auf den Erfolg des Launches.

Das dritte Element eines Launches ist die Verknappung. Im Anschluß an Videosequenz und Webinar(e) wird der Verkauf eröffnet, aber nur für einen Zeitraum von wenigen Tagen. Damit werden auch die unentschlossenen Kunden gezwungen, relativ schnell eine Kaufentscheidung zu treffen.

Häufig gehen die Produktgeber für einen Launch Kooperationen mit anderen bekannten Marketern ein, die das Produkt und den Launch über ihre eigenen Email-Listen bewerben und damit die mögliche Kundenbasis erweitern. Darüber hinaus werden über Partnerprogramme und zum Teil Wettbewerbe auch „kleinere“ Affiliates in den Launch mit einbezogen.

Diese kurz skizzierte Launchstrategie hat sich in den letzten Jahren bewährt und als effektiv erwiesen. Aber wie immer liegt auch hier der Teufel im Detail bzw. in der Umsetzung der Strategie!

Ein Launch-Flop

Gerade jetzt laufen nahezu parallel zwei Launches von Newcomern, die sich der geschilderten Strategie bedienen. Aber während der eine geradezu mustergültig läuft, ist der andere praktisch schon geflopt.

Zum Flop werde ich keine Namen nennen, um dem Kollegen nicht noch mehr Probleme zu bereiten. Nur ein paar Worte zum Launch. Die Videos waren noch ganz okay. Obwohl hier etwas mehr interessanter Inhalt und weniger Wiederholungen ganz nett gewesen wären. Aber es war in Ordnung. Der Produktgeber kam ganz symphatisch und kompetent rüber. Allerdings waren die unter dem jeweiligen Video genannten PDFs nicht downloadbar. Und der Produktgeber hat trotz der Kenntnis entsprechender Kommentare unter den Videos die Defekte nicht repariert. Wirklich katastrophal aber war das Webinar. Es war live, der Moderator sprach stockend, es wurden nur Inhalte aus den Videos wiederholt und die auf der Landingpage für das Webinar angekündigten inhaltlichen Punkte wurden fast gar nicht behandelt. Entsprechend angefressen waren die über 250 Teilnehmer des Webinars, was man an den unfreundlichen Kommentaren im Chat ablesen konnte.

An die inhaltliche Präsentation schließt sich üblicherweise das eigentliche Produktangebot an. So auch hier. Dabei wird der reale Produktwert meist viel höher dargestellt als der letztendlich geforderte Preis. Und das Angebot wird durch diverse Boni noch lukrativer gemacht. Die übliche Preisspanne liegt dann etwa zwischen knapp 200 bis knapp 600 EUR. In diesem Fall landete der Preis bei fast 1000 EUR. Und dass dieser Preis dem Wert des Kurses samt Boni entspricht, konnte der Anbieter nicht glaubhaft machen. Zu allem Überfluss führte der Link zum Angebot dann auch noch auf eine leere Seite. 

Also Pleiten, Pech und Pannen auf der ganzen Linie. Die Launchsequenz entsprach in fast allen Punkten dem üblichen und bewährten Ablauf und ging doch komplett in die Hose. Allerdings muss man dem Produktgeber hoch anrechnen, dass er sich sein eigenes Webinar samt Chat nochmal angesehen und sich im Anschluss per Email bei seinen Teilnehmern entschuldigt hat. Dazu gehört schon Einiges an persönlicher Größe. Er hat meinen Respekt!

Ein Top-Launch

Ganz anders der zweite Launch. Produktgeber ist der 19-jährige Flo Marco, Student aus der Schweiz. Er verdient sehr auskömmlich, indem er auf Facebook physische Produkte verkauft und dafür den Amazon-Service FBA (Fulfillment by Amazon) nutzt. Das heisst, er schickt nur die Produkte zu Amazon und dort wird alles weitere erledigt. Einmal aufgesetzt, läuft fast alles automatisch. Er muss nur für den Nachschub der Produkte sorgen.

Klingt einfach, hat aber natürlich trotzdem seine Ecken und Kanten. Die Produktauswahl, der Kontakt zu den chinesischen Produzenten, das Ranking der Produkte auf Amazon sind einige neuralgische Punkte. In seinem Kurs erklärt er von vorn bis hinten, wie er vorgeht. Man kann ihm quasi bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Genau so akribisch hat er auch seinen Produktlaunch aufgezogen. Im Prinzip ist es der gleiche Ablauf, wie oben beschrieben. Aber seine Launchvideos beinhalten soviel Content, dass man im Prinzip sein System schon begreift und schon weiss, dass das ein cooles und lukratives Geschäftsmodell ist. Auch hier wird der Launch durch Webinare begleitet. Nur sind es in diesem Fall automatisierte Webinare, die an mehreren Tagen hintereinander laufen. Und Flo hat sowohl Joint-Venture-Partner als auch „normale“ Affiliates eingebunden. Joint-Venture-Partner sind zum Beispiel Marko Slusarek (Azon Master), Mario Reinwarth (mr. online marketing) und Daniel Geiswinkler (Tee-Money). Die JV-Partner haben über Ihre Listen sowohl den Produktlaunch, als auch das Partnerprogramm beworben. Noch interessanter wurde der Launch für die Affiliates durch einen lukrativen Wettbewerb. So gibt es z.B. bei 10 Sales eine Video-Ausrüstung (Hintergrundtuch und Beleuchtung), bei 50 Sales ein iPad pro. Nach den wenigen Tagen seit Launchbeginn hat der Kurs auf Digistore24 bereits 4 von 5 Sternen in der Popularitätswertung und liegt auf Verkaufsrang 250 von mehr als 3000 Produkten. Man kann gespannt sein, wohin sich der Kurs im Ranking noch entwickelt.

Dieser Launch läuft also sehr erfolgreich. Flo hat offensichtlich alles richtig gemacht. Es ist schon frappierend – zwei nahezu gleiche Abläufe, aber zwei völlig unterschiedliche Ergebnisse. Es reicht eben nicht, eine erfolgreiche Strategie in den wesentlichen Punkten zu kopieren. Man muß auch sorgsam die Details umsetzen und an sein Produkt anpassen. Und man muss sich Kooperationspartner suchen, damit man schnell eine grosse Reichweite im Kreis der potentiellen Kunden erreicht.

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